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Ethik in Projekten

 

Dem vielschichtigen Bereich der Wirtschaftsethik wird zurzeit viel Beachtung geschenkt. Im Internet Buchhandel findet der Interessierte eine Auswahl von 107 Büchern der letzten 10 Jahre mit dem Wort Wirtschaftsethik im Titel, davon sind allein 26 neuere Publikationen aus den Jahren 2011/12. Die Vermutung liegt nahe, dass viele Autoren durch die letzten und derzeitige Weltwirtschaftskrise motiviert sind und eine Chance sehen an den nötigen Veränderung der ökonomischen Verhältnisse mitzuwirken. Bei weiteren Recherchen viel auf, dass die Publikationen aus Wirtschaftskrisen der Vergangenheit, also vor der Jahrtausendwende, immer noch erstaunlich aktuell sind. Das Kernproblem scheint also kein Neues zu sein.

Gesättigte Märkte, Produktions-Überkapazitäten, das kurzfristige Streben nach hohen Gewinnen und schlechtes Management hat die Automobilbranche in eine schwierige Situation gebracht. Der Preisdruck wurde in den 90er Jahren seitens der Automobilhersteller auf die Zulieferer massiv erhöht („Lopez Effekt“) und von diesen an die anderen Lieferanten weitergeben. Gleichzeitig wurden Einsparpotentiale und Qualitätssteigerungen gefordert, welches zu einem massiven Abbau und der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland geführt hat.
Rabatte werden immer noch von einigen Automobilherstellern früh nach der Projektnominierung gefordert, manchmal auch erpresst. Partnerschaftliche, faire und langfristige Geschäfts-Beziehungen sind seltener geworden. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass es in vielen Unternehmen zu einer Verschlechterung der Unternehmenskultur gekommen ist. Die ethischen Grundprinzipien wirtschaftlichen Handelns in den Bereichen Humanität, Verantwortung und Solidarität sind in der Vergangenheit in der Automobilbranche vernachlässigt worden. Der Mensch steht mit seinen wertvollen Erfahrungen und seinem Wissen nicht mehr unbedingt im Mittelpunkt der unternehmerischen Tätigkeit. Es erscheint offensichtlich, dass das Vorhandensein einer ethisch orientierten Unternehmenskultur eine Schlüsselstellung zum Erfolg im Verdrängungswettbewerb der Automobilbranche einnehmen wird. Trotz dessen wird in der Realität des Geschäftslebens und des Projektlalltages oft gegensätzlich gehandelt.

Diese sehr komplexe Thematik, sowie das Umsteuern in eine sinnvolle und erfolgversprechende Richtung, werden die Unternehmen noch länger beschäftigen. Aber was hat ethisches Handeln eigentlich mit wirtschaftlichem Erfolg zu tun? Wie könnte am eigenen Arbeitsplatz der Projektalltag sofort verändert werden, um ethisches Handeln während der Projektphasen zu fördern? In wie weit ist es überhaupt möglich, dass sich individuelle Projekte sich in einem Konzern eigene Ethik-Leitlinien setzt? Welche nicht ethischen Handlungen kommen vor und wie können ethische Leitlinien runtergebrochen auch schon in den Projekten konkret aussehen?

--> Mehr zum Thema, siehe „Studienarbeiten“